Danke

… für 3.651 Klicks auf unseren Blog in der vergangenen Woche. Der SommerCampUs ist gestern tränenreich zu Ende gegangen. Wir hoffen, alle, die dabei waren, sind gut nach Hause gekommen. Auf diesem Blog könnt ihr diese Woche revue passieren lassen – viel Spaß dabei!

Toiletten- Rätsel gelöst

Der Kurs „Barbie Girls& Super Men- Geschlechterrollen und ihre Auswirkungen auf Gesellschaft und Individuum “ löst das Rätsel über die neue Klobenutzung. Sie beschäftigten sich die ganze Woche mit dem Thema Geschlechterrollen und den Normen, die in der Gesellschaft festgelegt sind. So auch die Toiletten, welche nach „Männlich“ und „Weiblich“ aufgeteilt sind. Diese Normen und festgeschriebenen Gesetze wollte der Kurs aufbrechen und  veranstalteten ein „Krisenexperiment“. Die Bäder nach Vornamen geteilt.

Die Reaktionen der Mitstipendiaten wurden dabei beobachtet. Diese waren völlig unterschiedlich. Von überraschten Gesichtern über Einhalten der neuen Regelung bis hin zum Abreißen der Schilder war alles dabei.

Mitgenommen aus dem Experiment hat der Kurs, „dass die Gesellschaft von den Normen und Werten sehr geprägt ist, aber auch, dass es nicht unbedingt so laufen muss“, so Markos Tochovitis.

 

von Sipan und Elif

Das sind WIR!

Von: Rüthna & Maria

Exkursion Schiffsfahrt

Am 13.8.14, als die Exkursionen statt fanden, war eine Gruppe mit dem Schiff unterweg. Eigentlich wollten wir Seehunde anschauen, jedoch gab es während der ganzen Fahrt keinen einzigen Seehund zu sehen…trotzdem hatten wir alle lustige Gespräche und Lachanfälle oder eher einen Mittagsschlaf.

 

Von: Van & Maria

Auch Legolas hat beim SommerCampUs einen Platz bekommen

Einblick in das Leben einer START-Schülerin

Fiktive Kurzgeschichte von Josipa Cvitic:

„Okay, Leute es ist noch Platz im Bus. Ihr könnt jetzt rein.“

Ich hebe den Kopf und werfe einen skeptischen Blick auf den Bus. Schließlich habe ich erst vor einer Woche erfahren, dass ich im START-Internat in St. Peter-Ording an der Nordsee aufgenommen wurde. Jetzt stehen mir zehn Tage bevor, in denen ich einen Bruchteil der SchülerInnen bei den sogenannten Kennenlern-Tagen treffen werde. Natürlich bin ich dankbar für die Chance, in solch einem ausgezeichneten Förderprogramm aufgenommen worden zu sein – dennoch habe ich noch so meine Zweifel. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, mich in zehn Tagen mit 150 Jugendlichen anzufreunden und hier die beste Zeit meiner Sommerferien zu verbringen.  Ich kenne gerade einmal zehn von den TeilnehmerInnen und das auch nur, weil diese zufällig in derselben Stadt wie ich wohnen und wir uns vorher ein, zwei Mal getroffen haben. Manche  machen einen sehr sympathischen Eindruck. Ich glaube aber, dass ich mich trotzdem die meiste Zeit verloren und eher einsam fühlen werde, trotz der riesigen Masse an Menschen. Hinten im Bus merkt man bereits, wie unterschiedlich die verschiedenen Dialekte und Akzente der Jugendliche doch sind.

„Ey, lass mal lugen spielen.“

„Und dann hab ich die Wurschtsemmel in den Mistkübel geworfen, weil das Sackerl schmutzig war.“

„Manschmal denke isch das auch, ne. “

„Alter Schwede“, denke ich mir, „wenn ich nicht mal die deutschen Schüler verstehen kann, wie soll ich dann mit dem Schwitzerdütsch zurechtkommen.

Ich bleibe in der Nähe meiner Gruppe, mit der ich hier her gereist bin.  Setze mich jedoch neben ein mir fremdes Mädchen. „Hallo, ist der Platz da besetzt?“ „Nö. Setz dich ruhig.“ „Passt, kommst aus Deutschland?“ „Ja, ich wohne in einem ganz kleinen Dorf in der Nähe von Köln. Und du bist aus..?“ „München, aber meine Eltern kommen aus Slowenien.“ „Hm, ich habe Wurzeln im Libanon.“ „Dann sprichst du bestimmt arabisch.“ „Jap.“ „Kannst du auch Dabke tanzen?“ „Ja, das ist aber auch so ziemlich der einfachste Tanz im arabischen Raum. Daher ist es keine große Leistung, Dabke tanzen zu können.“ „Ich kann‘s auch ein bisschen.“ „Echt, woher?“ „Eine Freundin aus der Schule hat es mir gezeigt. Wegen ihr kann ich auch etwas Halay.“ „Uh, dann müssen wir unbedingt einmal tanzen.“ „Das können wir vielleicht sogar heute machen. Da ist dann ja die Abschiedsfeier für die SchülerInnen, die das START-Internat abgeschlossen haben.“ „Ja stimmt. Hast du etwas für die Kostümparty?“ „Ich konnte mir ein paar Sachen von meiner Mutter für die Bad –Taste- Party leihen.“ Wir fangen beide an zu lachen und beginnen, einzeln Musik zu hören.

Ich stöpsele meine Kopfhörer ins Ohr und schaue aus dem Fenster. Autofahrten habe ich schon immer sehr gemocht, obwohl mir bei längeren Fahrten jedes Mal schlecht wurde. Die Tatsache, dass man sich in einem mobilen Fahrzeug bewegt, macht es viel einfacher, über verschiedene Dinge nachzudenken. Besonders, wenn es regnet und die Wassertropfen die Scheiben hinunterlaufen, liebe ich es, meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Ich freue mich, dass ich schon ganz zu Beginn jemanden so Nettes kennen gelernt habe. Nach knapp zwei weiteren Stunden, die ich mit Musik hören verbracht habe, halten wir vor mehreren backsteinfarbenen Häusern und mit bunten Blumen versehene Vorgärten. Ich blicke aus dem Fenster und entdecke die Farbe der T-Shirts, die jeder Stipendiat bekommen wird. Leuchtendes orange springt mir ins Auge und die Aufschrift „START- Eine Schule für’s Leben“ ist gut erkennbar.

„Guck, wir müssen darüber, uns Namensschilder und T-Shirts holen“, sagt ein Mädchen, das aus der gleichen Stadt wie ich kommt und relativ tollpatschig ist. Im Zug ist sie samt dem Koffer die Treppen runtergefallen und hat dabei ein kleines Kind umgeworfen. In meinem Zimmer angekommen, treffe ich auch schon zwei von meinen drei Zimmergenossinnen. „Hallo, ich heiße Segal. Wie seid ihr hergereist?“ begrüße ich die zwei Mädchen. „Mit dem Zug war ich vier Stunden lang unterwegs und bin gerade eingetroffen. Mein Name ist übrigens Shadanna“, stellt sich das kleine, dunkle Mädchen vor und schenkt mir ein großes Lächeln. „Und du?“, fragt sie mit dem Kopf in Richtung der dritten Person im Raum. Diese steht breitbeinig vor ihrem Koffer und macht nicht den Eindruck, ihren Koffer auspacken zu wollen. „Ich bin Naomi und komme aus Bangladesch.“

Plötzlich geht die Tür auf. Ein kleines Mädchen mit einem riesigen Koffer hievt das Monstrum über die Schwelle und ruft: „Wir müssen zum Strand. Die Party fängt gleich an…“ Schnell streifen wir das grelle, orangene Shirt über und rennen aus dem Haus. Ein paar Minuten später stehen wir vor einem anderen Haus. Da steht ein orangener Haufen aus unterschiedlichsten Farben, Gestalten und Formen. Wir zwängen uns in den Bus und fahren zehn Minuten, bis wir durchgequetscht aus dem Fahrzeug stolpern.